Bild: www.klar-zur-wende.de

Klimafreundlich reisen und mehr über unsere Umwelt lernen und dabei viele neue Orte sehen, sich aus seiner Komfortzone herauswagen und sich mit anderen jungen Menschen über aktuelle Themen austauschen – all das erlebten wir diesen Sommer auf unserer Klimasail nach Oslo. Von Greifswald ging es für uns in Bussen nach Kiel, wo wir zunächst im Hafen Kennenlernspiele spielten, unser Schiff – die „Ryvar“ – beluden und die Crew kennenlernten.

Nach einer Auftaktveranstaltung der Jungen Nordkirche am folgenden Morgen, bei welcher wir uns bei einem gemeinsamen Frühstück mit anderen Klimasail-Gruppen mit Klimaexperten unterhielten, setzten wir die Segel und fuhren los. Schon nach kurzer Zeit zerriss eine heftige Böe unser Großsegel und wir mussten nun mit dem Motor nach Dänemark gelangen. Wir blieben die Nacht über im Hafen von Marstal auf der Insel Aero. Den nächsten Vormittag verbrachten wir mit gruppendynamischen Spielen und einer ersten thematischen Einheit. Als unser Segel wieder repariert war, fuhren wir weiter in Richtung Middelfart auf der Insel Fyn. Die nächsten Tage über war es oft schon später Abend, als wir im Hafen ankamen, da wir viel Strecke zurücklegen wollten, um einen guten Zeitpunkt zur Überquerung des Skagerraks abzupassen. Wir ließen Middelfart, Greena und Frederikshavn und damit Dänemark hinter uns setzten Kurs auf Norwegen.

Die Nachtfahrt stand bevor. Zimmerweise wurden wir in Wachen eingeteilt, die der Crew falls nötig unter die Arme greifen sollten und deshalb während ihrer Wache an Deck blieben. Sonnenuntergang, Sterne und Sonnenaufgang wurden bestaunt, Snacks verzehrt und Geschichten erzählt. Morgens kamen wir in Arendal an, durften ausschlafen und verbrachten den restlichen Tag damit zu baden, Basketball zu spielen und in Gruppen die Stadt zu erkunden, wobei wir einen Aussichtspunkt entdeckten, von welchem man einen schönen Blick auf Fjord und Stadt hatte.

Die Segeltage waren von nun an deutlich kürzer, da wir einen Großteil der Strecke bereits hinter uns gelegt hatten und nicht mehr unter Zeitdruck standen. Risør hielt warme Duschen und die Aussicht auf von warmem Licht erleuchtete Straßen und Häuser bereit und in Brevik aßen wir Eis und erkundeten den Ort. In Larvik gingen wir an einem Strand baden und auch in Husvik konnten wir uns nach einer Disko im Salon, anlässlich einem von vier Geburtstagen, die auf unserer Reise stattfanden, abkühlen. In Moss fingen wir mit Keschern Seesterne und andere kleine Meereslebewesen, die wir nachdem wir sie ausgiebig bestaunt und fotografiert hatten natürlich wieder freiließen. Oscarsborg war unser letzter Hafen vor Oslo und damit auch unser letzter Abend auf dem Schiff und für diesen hatten wir uns etwas ganz Besonderes überlegt. Wir veranstalteten einen „Bunten Abend“, bei dem jeder – entweder als Solo-Auftritt oder in einer Gruppe – ein paar Minuten Programm füllte. Es wurde ein Lied geschrieben, ein Gedicht vorgetragen, gesungen, geschauspielert, moderiert und auch Witze wurden erzählt.

Dann war es so weit – der letzte Tag auf dem Schiff stand an und verlangte uns nochmal einiges ab, denn wir räumten unsere Sachen zusammen und putzten das Schiff, damit es für die nächste Reisegruppe bereit wäre. Schließlich kamen wir im Hafen von Oslo an und sahen gleich zu Beginn das auffällig weiße Operngebäude. Wir verabschiedeten uns von der Crew, navigierten unseren Weg durch die Stadt und fuhren mit der Bahn zur Haltestelle „Sinsen“, von welcher aus wir nun noch ein kleines, aber mit Gepäck und bei Hitze anstrengendes, Stück zu unserer Jugendherberge erklimmen mussten. Mit vereinter Kraft und gegenseitigen Ermutigungen bewältigten wir den Weg, bezogen unsere Zimmer und freuten uns auf eine warme Dusche und „richtige Betten“.

Unsere Tage in Oslo verbrachten wir damit die Stadt zu erkunden, insbesondere schauten wir uns die sogenannte „Green-City“ an, ein Stadtviertel, welches sich besonders um alternative Lebensweisen in Hinsicht auf Klima und Umwelt bemüht. Wir besuchten die Skischanze am Holmenkoll -Berg, von wo aus wir einen weiten Blick über Oslo genossen, erhielten im FRAM-Museum eine Führung, bei der wir spannende Geschichten über verschiedene Nord- und Südpolexpeditionen hörten und besichtigten das „Munch-Museum“, welches viele berühmte Kunstwerke beherbergt.

Am Abend des 22.07. machten wir uns auf den Weg zum Flixbus, sangen am Busbahnhof noch mal unser selbstgeschriebenes Lied und feierten die letzte gemeinsame Andacht unserer Reise.

Mit Bus und Fähre kamen wir morgens in Lübeck an, jede Backschaft rief noch einmal ihren Schlachtruf und schließlich verabschiedeten wir uns voneinander und fuhren nach Hause.

Jeden Morgen unserer Reise begannen wir mit einer gemeinsamen Andacht und schlossen den Tag mit einer Abendandacht ab. Wir wurden in vier Backschaften eingeteilt, in welchen wir immer mal andere Aufgaben an Bord, wie das Putzen, Kochen oder Abwaschen übernahmen und stärkten durch Schlachtrufe unseren Teamgeist. In den Backschaften setzten wir zudem auch die jeweiligen uns zugeteilten Segel. Weiter lernten wir viel Neues, wie etwa Koordinaten auf einer Karte zu finden, was eine „Schot“ oder ein „Niederholer“ sind oder wie man „Klau-“ und „Piekfall“ einsetzt. Auch die thematischen Einheiten zum Klimaschutz gestalteten sich dank Charly und Lydia, unseren beiden Klimateamerinnen interessant und besonders die Schauspiele bereiteten uns viel Spaß.

Mitsamt Gruppenleitung, Klimateamern und Crew waren wir 30 Leute an Bord, was auf relativ kleinem Raum, den ein Segelschiff eben bietet, nicht immer einfach war, doch wir machten das Beste draus, halfen einander und standen so gemeinsam ein gerissenes Großsegel, raue See und Erkältungen durch und haben auch gemeinsam gelacht, gefeiert und gespielt, sodass wir über die Zeit an Bord mehr und mehr zu einer Crew zusammenwuchsen und eine tolle Zeit erleben durften.

Für mehr Eindrücke unserer Reise schaut doch mal auf der Instagram-Seite der Evangelischen Jugend Pommern unter @evangelischejugendpommern vorbei! Dort findet ihr in Stories und Beiträgen noch mehr Bilder und auch einige Videos. 

 

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